Kompakte Plasmaschneider aus dem Science Park
by Hendrik Bammel, HNA

Kompakte Plasmaschneider aus dem Science Park
„Kassel Plug-and-play“ – anschließen und Plasmaschneiden lautet das Ziel von Pilotarc.
Das Start-up-Unternehmen aus dem Science Park Kassel entwickelt neuartige, einfach bedienbare Plasmaschneider, mit denen Metallplatten präzise zugeschnitten werden können – ganz ohne großes Vorwissen.
„Der Plasmaschneider soll auf einen Schreibtisch oder eine Werkbank passen“, erklärt Co-Geschäftsführer Ben Grot. Die kompakte Größe sei das entscheidende Merkmal: Auf dem Markt gibt es bisher nur handgeführte Geräte für Baustellen oder große Industrieanlagen – aber kein Modell für kleine Betriebe oder private Anwender. Genau diese Lücke will Pilotarc mit dem Arc One schließen.
Entwicklung in Paketgröße
„Der Schneider muss noch in ein DHL-Paket passen“, beschreibt Alexander Noll, ebenfalls Geschäftsführer von Pilotarc, das Entwicklungsziel.
Das Gerät soll maximal 120 Zentimeter lang, 60 Zentimeter hoch und breit sowie 31,5 Kilogramm schwer sein – kompakt genug, um es einfach per Post zu versenden.
Das Plasma selbst wird durch elektrische Energie aus Druckluft erzeugt und erreicht Temperaturen von bis zu 30.000 Grad Celsius. Es kann jedes elektrisch leitfähige Material – insbesondere Metalle – präzise schneiden.
„Das Gerät ähnelt in seiner Steuerung einem 3D-Drucker“, sagt Noll. Eine integrierte künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass die Schnitte optimal ausfallen.
Modulares System und erschwinglicher Preis
Die Entwickler setzen auf ein modulares System: Elektronische Bauteile können einfach ausgetauscht werden, was die Produktion in Serie erleichtert und die Kosten reduziert.
„Wir peilen einen Preis unter 3.000 Euro an“, sagt Grot – etwa ein Drittel dessen, was ein vergleichbarer Laserschneider kostet. Industrielle Plasmaschneider liegen dagegen zwischen 30.000 und 100.000 Euro.
Da sich das Gerät noch in der Entwicklung befindet, darf es derzeit nicht gezeigt werden.
Anhand einer Metallplatte demonstriert Grot jedoch bereits, wie präzise der Prototyp arbeitet: Rechteckige Muster sind exakt in das Material geschnitten.
Ein Start-up aus dem Science Park Kassel
„Der Science Park bietet uns ein unglaubliches Ökosystem für Technikunternehmen“, erklärt Noll.
Bei einer Netzwerkveranstaltung lernte der Informatiker Ben Grot den angehenden Ingenieur kennen, der bereits an einem Prototyp arbeitete. Gemeinsam gründeten sie Pilotarc – Grot kümmert sich um die Hardware, Noll um die Software.
Zum Team gehören außerdem Paul Hansmann (Elektrotechnik) und Jeremy Armling (Konstruktion).
Das junge Unternehmen ist fest in studentischer Hand und nutzt die Infrastruktur des Science Parks, um Prototypen zu entwickeln und zu testen.
Im neuen Büro mit Werkstattbereich werden aktuell Sensoren verbessert, Schnittdaten trainiert und die künstliche Intelligenz weiterentwickelt.
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Published by Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA)
Written by Hendrik Bammel – published on July 25, 2025.
Original article: “Kompakte Plasmaschneider aus dem Science Park”
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